Irma und Oskar Rosi

Irma Rosi, geboren 1931 in Frankfurt
Oskar Rosi, geboren 1922 in Reval/Estland, gestorben 2010 in Aurich

Oskar Wladimir Rosi wuchs mit seinen Eltern auf der Krim auf. Sein Vater war in Jalta Botanik-Professor, seine Mutter war deutscher Abstammung. 1943 begann Rosi in Odessa sein Kunststudium. Danach lebte er in Berlin, wo er sein Studium bei Professor Wilhelm Tank an der Hochschule der Künste fortsetzte. Nach Kriegsende zog er nach Frankfurt und arbeitete als freischaffender Maler und Porträtist. Zuerst malte er ausschließlich. Später arbeitete er mit Naturstoffen wie Holz, Stein, Metall und Glas und wandelte diese in Bilder, Reliefs und Skulpturen. Die Mosaik-Technik lernte er in Ravenna. In Frankfurt gründete er ein Mosaikatelier und gestaltete „viele Arbeiten, insbesondere Mosaike und Beton-Glas-Fenster für Kirchen, Kapellen und andere öffentliche und private Bauten mit oft religiösen und biblischen Themen“. Dazu zählt etwa das Kirchenfenster für die evangelische Kirche Frankfurt-Sossenheim im Jahr 1979. Pfarrer Klärner und Irma Rosi schrieben in seinem Nachruf über seine bunten Glasfenster.

In seiner Wahlheimat, dem ostfriesischen Zwischenbergen, gestaltete er 1973 sein Ferienhaus und seinen Garten. Sein Atelier in Sossenheim West, Am Leisrain 13, hat er aber immer behalten. Wenn Rosi dort war, fuhr er seinen 2CV, an dem sich ein dünner Birkenstamm als Stoßstange befand.

Rosi war mit der Frankfurter Malerin Irma Rosi verheiratet. Gekleidet war sie immer „selbstentworfen und selbstgenäht“. Denn auf der Akademie studieren durfte sie nicht: „Mein Vater befürwortete es nicht, und ich ging auf die Modeschule in Frankfurt“, erzählt sie. Dort lernte sie das Schneiderhandwerk, machte ihren Meister und entwarf auch selbst Kleidung.


Betonglasfenster Haus Tiberias 1979

Nie sah man sie ohne eine mützenartige Kopfbedeckung, die rundum mit einem sehr schönen Band verziert war. „Die Malerei ist für mich unglaublich beglückend“, sagte Irma der Journalistin Alexandra Flieth. Das Leben ist für Rosi „eine Episode“, wie sie sagt. „Bis zum letzten Moment sollte man für alles offen sein.“ Ihre letzte Ausstellung als Retrospektive 2015 zeigte sie unter dem Thema „Das verlorene Paradies“ in den Räumen der Höchster Taunus-Sparkasse.

Irma Rosi hat sich viele Jahrzehnte auch im 1912 gegründeten evangelischen Kirchenchor engagiert.


Die Künstlerin Irma Rosi (84) vor ihrem Bild "Lesen entspannt"